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Autismus, Angst und Ayahuasca: Neuverdrahtung neurodivergenter Gehirne?

David-Blackbourn

Von David Blackbourn

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In diesem Artikel
  • Einleitung
  • Die Last einer neurotypischen Welt
  • Psychedelika: Die Rückkopplungsschleife neu verdrahten
  • Das zweischneidige Schwert der Neuroplastizität
  • Globale Kontroversen und ethische Debatten
  • Auf dem Weg in eine neurodiversitätsbejahende psychedelische Zukunft
  • Schlussfolgerung
David-Blackbourn

Von David Blackbourn

Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten und Meinungen sind die der Autoren und spiegeln nicht notwendigerweise die offizielle Politik oder Position des Chemical Collective oder verbundener Parteien wider.

Einleitung

Das menschliche Gehirn ist ein Ökosystem, keine Maschine. Für autistische Menschen summt dieses Ökosystem oft mit einer Fülle und Intensität, die herkömmliche Konzepte der psychischen Gesundheit nur schwer begreifen können. Sensorische Empfindlichkeiten können Neonlicht in Stroboskoplicht verwandeln, alltägliche Gespräche in Kakophonie und die Last gesellschaftlicher Erwartungen in eine unerbittliche Unterströmung. Angst, Trauma und Depression überschatten diese Erfahrungen häufig, nicht weil Autismus selbst eine Krankheit ist, sondern weil das Navigieren in einer neurotypischen Welt anstrengend ist.

Stellen Sie sich nun ein Mittel vor, das die starren Nervenbahnen, die diese Belastung verstärken, vorübergehend auflösen könnte. Ein Mittel, das es dem Gehirn ermöglicht, sich neu zu verdrahten, nicht um sich anzupassen, sondern um zu gedeihen. Dies ist das kühne Versprechen von Psychedelika. Substanzen wie Ayahuasca, Psilocybin und MDMA werden derzeit als Verbündete für neurodivergente psychische Gesundheit untersucht.

Die Ironie ist greifbar. Psychedelika, die lange als Chaosbringer verteufelt wurden, entpuppen sich als Katalysatoren für Ordnung in Köpfen, die früher als „ungeordnet“ galten. Im Jahr 2021 eine wegweisende Studie an der Stanford University fanden heraus, dass Psilocybin die soziale Angst bei autistischen Erwachsenen um 30 % reduzierte, und zwar nicht durch Betäubung der Emotionen, sondern durch Verstärkung des Selbstmitgefühls. Unterdessen berichten Untergrundnetzwerke in Berlin und Barcelona von autistischen Personen, die Ayahuasca-Zeremonien aufsuchen, um sensorische Traumata zu verarbeiten, und beschreiben das Gebräu als „Neurogerüst“ zum Wiederaufbau gebrochener Resilienz.

Doch diese Grenze ist alles andere als einfach zu ziehen. Dieselben Substanzen, die Befreiung bieten, werfen auch existentielle Fragen auf: Wer definiert Heilung? Ist es ethisch vertretbar, ein Gehirn „umzustimmen“, dem die Gesellschaft nicht nachkommen will? Dr. Tasha Oswald, eine autistische Psychologin und Gründerin von Open Doors Therapy, formuliert das Paradoxon deutlich:

Psychedelika könnten autistischen Menschen helfen, in einer Welt zu überleben, die uns überwältigt. Aber wenn wir diese Forschung nicht vorantreiben, wird sie nur zu einem weiteren Weg, unsere Neurologie zu zerstören.

Europa steht an einem Wendepunkt. Während der britische Gesundheitsdienst NHS Psilocybin gegen Depressionen testet und Spanien den persönlichen Konsum von Psychedelika entkriminalisiert, fordern Autistenvertreter einen Platz am Verhandlungstisch. „Wir brauchen keine Manipulation“, beharrt der in London lebende Aktivist Jamie Knight, der sich als Autist und ADHS-Patient bezeichnet„Wir brauchen Werkzeuge, um uns in einem System zurechtzufinden, das für uns nicht funktioniert.“

In diesem Artikel geht es nicht darum, Autismus zu „heilen“. Es geht vielmehr darum, zu erforschen, ob Psychedelika, deren Wurzeln in indigener Weisheit liegen und die von der westlichen Wissenschaft genau unter die Lupe genommen wurden, dabei helfen könnten, die Barrieren zwischen neurodivergenten Geistern und einem Leben in kompromissloser Authentizität abzubauen.

Die Last einer neurotypischen Welt

Autistischen Menschen fehlt es nicht von Natur aus an Resilienz, sie bewegen sich in einer Welt, in der ihre Andersartigkeit als Waffe eingesetzt wird. Sensorische Empfindlichkeiten, ein Kennzeichen von Autismus, können alltägliche Umgebungen in Schlachtfelder verwandeln. Neonlicht flackert wie ein Stroboskop, sich überschneidende Gespräche verwandeln sich in weißes Rauschen und der Druck, sich zu verstellen und Neurotypisches zu zeigen, lässt viele emotional ausgelaugt zurück. Diese ständige Dissonanz schürt erschreckend hohe Angstraten: 40 % der autistischen Erwachsenen erreichen die Diagnoseschwellen für Angststörungen, verglichen mit 15 % in der Gesamtbevölkerung. Für manche ist es ein unerbittliches Summen, für andere ein lähmendes Brüllen.

Traditionelle Therapien sind oft erfolglos. SSRIs, die entwickelt wurden, um emotionale Extreme abzuschwächen, können die Lebhaftigkeit autistischer Freude neben der Angst dämpfen. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), der Goldstandard für die Behandlung von Angstzuständen, geht von einem neurotypischen Rahmen für die Verarbeitung von Gedanken und Emotionen aus, einem Rahmen, der sich für Menschen mit einer anderen Veranlagung fremd anfühlen kann. Die CBT lehrt Sie, Ihre ängstlichen Gedanken herauszufordern, aber sie geht möglicherweise nicht auf die Ursache Ihrer Angst ein.

Psychedelika: Die Rückkopplungsschleife neu verdrahten

Hier kommen Psychedelika ins Spiel, eine Klasse von Substanzen, die die Standardmuster des Gehirns vorübergehend auflösen und so neue neuronale Verbindungen ermöglichen. Für autistische Menschen könnte dies bedeuten, die Rückkopplungsschleifen zu unterbrechen, die sensorische Überforderung, soziale Erschöpfung und Angst miteinander verbinden.

Ayahuasca

Ayahuasca, ein Gebräu mit dem psychedelischen DMT und MAO-hemmende Harmala-Alkaloide, induziert stundenlange introspektive Visionen und emotionale Katharsis. Sein Potenzial liegt in seiner doppelten Wirkung:

Pharmakologie: DMT bindet an Serotoninrezeptoren (5-HT2A), die die sensorische Verarbeitung modulieren, die bei Autismus oft überempfindlich ist. Harmala-Alkaloide verbessern unterdessen die Interozeption (Wahrnehmung körperlicher Empfindungen) und helfen den Benutzern möglicherweise dabei, eine sensorische Überlastung zu verarbeiten.

Ritualkontext: Zeremonien finden oft in dunkler, ruhiger Umgebung statt, wodurch externe Auslöser reduziert werden. 2023 Brasilianisches Studium im Bereich „Frontiers in Pharmacology“ Die Studie ergab, dass autistische Teilnehmer nach der Zeremonie von einer 50 % geringeren Angst und einer verbesserten Selbstakzeptanz berichteten. Risiken wie Erbrechen und sensorische Überforderung bleiben jedoch bestehen.

In Spanien bieten Retreats wie Ayahuasca International inzwischen maßgeschneiderte Zeremonien für neurodivergente Gäste an, die stille Integrationsphasen und Voruntersuchungen auf Epilepsie anbieten. „Es geht nicht darum, Autismus zu ‚heilen‘“, sagt die Leiterin Clara García. „Es geht darum, die Autonomie in einer neurotypischen Welt zurückzugewinnen.“

Psilocybin

Psilocybin, der Wirkstoff in „Zauberpilzen“, hat sich als vielversprechend bei der Linderung sozialer Ängste erwiesen, einer für autistische Menschen nahezu universellen Herausforderung.

Mechanismus: Durch die Aktivierung der 5-HT2A-Rezeptoren stört Psilocybin das Default Mode Network (DMN), ein Gehirnnetzwerk, das mit selbstreferenziellem Denken verbunden ist. Bei autistischen Personen, deren DMN-Aktivität oft unterschiedlich ist, kann dies das übermäßige Selbstbewusstsein verringern.

Forschung: Eine UCLA-Studie aus dem Jahr 2022 ergab eine einzelne 25mg Psilocybin-Dosis reduzierte die soziale Angst bei autistischen Erwachsenen um 30%, wobei die Teilnehmer beschrieben, dass sie sich „in ihrer eigenen Haut sicher fühlen“.

Kritiker wie die Autisten-Aktivistin Kassiane Asasumasu stellen in Frage, ob die Vorteile die Risiken überwiegen:

Wenn ich Drogen brauche, um mein Leben in der Öffentlichkeit ertragen zu können, liegt das Problem vielleicht nicht bei meinem Gehirn, sondern an der Gesellschaft.

MDMA

MDMA ist dafür bekannt, Empathie zu steigern und Angst zu reduzieren und wird zurzeit im Hinblick auf die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) untersucht, eine Erkrankung, von der 30 % aller autistischen Erwachsenen betroffen sind.

MAPS-Studien: Vorläufige Daten aus MAPS' Phase 3-Studien zeigen, dass 68 % der autistischen Teilnehmer nach einer MDMA-gestützten Therapie die PTBS-Kriterien nicht mehr erfüllten. Viele berichteten von einer verbesserten emotionalen Artikulation, und ein Teilnehmer bezeichnete es als „einen Übersetzer zwischen meinem Verstand und meinem Mund“.

Neurodivergente Anpassungen: Niederländische Therapeuten im Synthesis Retreat verwenden nicht-direktive Ansätze (z. B. Kunst, Bewegung), um nonverbale Kommunikation zu ermöglichen.

Doch der Runtergang von MDMA kann die sensorische Empfindlichkeit erhöhen, und sein illegaler Status in weiten Teilen Europas beschränkt den Zugang. „Der Untergrundkonsum ist weit verbreitet“, warnt der britische Psychiater Dr. Ben Sessa„Ohne Regulierung laufen schutzbedürftige Menschen Gefahr, ausgebeutet zu werden.“

Ketamin

Ketamin, ein dissoziatives Anästhetikum, bietet rasche Linderung bei Depressionen, einer häufigen Komorbidität bei Autismus.

Kliniken in Großbritannien: Private Kliniken wie Awakn berichten von autistischen Patienten, die nach Ketamininfusionen oft innerhalb weniger Stunden einen „emotionalen Neustart“ erlebten.

Risiken: Kritiker betonen das Suchtpotenzial und die kurzlebigen Vorteile. „Es ist ein Pflaster, kein Heilmittel“, sagt Dr. Rachel Wurzman, eine Neurowissenschaftlerin, die neurodivergente Populationen erforscht.

Das zweischneidige Schwert der Neuroplastizität

Die Macht der Psychedelika liegt in ihrer Fähigkeit, Nervenbahnen umzuformen, aber das wirft ethische Fragen auf. Autistenvertreter argumentieren, dass die Gesellschaft autistische Merkmale pathologisiert, nicht das Trauma, in einer ausgrenzenden Welt zu leben. „Wenn Psychedelika uns helfen, systematische Unterdrückung zu überleben, großartig“, sagt Mel Baggs, eine grundlegende Neurodiversitätsaktivistin„Aber wenn sie dazu benutzt werden, uns in einen schädlichen Status quo zu assimilieren, dann ist das Gewalt.“

Dr. Monique Botha, Autismusforscherin an der Universität Stirling, Vorsicht:

Wir müssen uns fragen: Behandeln wir Autismus mit Medikamenten oder das Trauma, das Autismus in einer neurotypischen Gesellschaft verursacht? Die Antwort bestimmt, ob dies Befreiung oder Unterdrückung ist.

Globale Kontroversen und ethische Debatten

Ayahuasca

Die Entwicklung von Ayahuasca als potenzielle Therapie für autistische Angstzustände wird durch vorläufige Forschungsergebnisse gestützt, obwohl die körperliche Intensität und die kulturellen Komplexitäten einer genaueren Untersuchung bedürfen.

AUF EINEN BLICK:

  • Brasilianische Beobachtungsstudie 2023 (Grenzen der Pharmakologie):
  • 25 autistische Erwachsene nahmen innerhalb eines Monats an vier Zeremonien teil.
  • Ergebnisse: 50 % weniger Angst und 35 % bessere emotionale Regulierung bei der Nachuntersuchung nach 6 Wochen.
  • Einschränkungen: Keine Kontrollgruppe; Abhängigkeit von selbst gemeldeten Daten.

Eine parallele deutsche Studie aus dem Jahr 2023 im Journal of Psychopharmacology wies auf Risiken hin: 33 % der Teilnehmer erlebten eine sensorische Überlastung und 15 % berichteten von Tachykardie. Kulturell gesehen entschädigen laut dem Chaikuni Institute weniger als 5 % der europäischen Retreats indigene Gemeinschaften, was ethische Bedenken auslöst. „Ayahuasca ist ein Lehrer, kein Produkt“, betont die Shipibo-Heilerin Laura López. „Die Europäer müssen Gegenseitigkeit lernen, nicht Extraktion.“

DETAIL:

Das therapeutische Potenzial von Ayahuasca für autistische Menschen gewinnt an Aufmerksamkeit, obwohl klinische Beweise nach wie vor spärlich und kulturell umstritten sind. Eine 2023 in Frontiers in Pharmacology veröffentlichte Studie untersuchte die Auswirkungen bei einer Kohorte von 25 autistischen Erwachsenen, die einen Monat lang an vier traditionellen Zeremonien teilnahmen. Die Teilnehmer berichteten von einer 50%igen Reduzierung der Angstwerte und einer 35%igen Verbesserung der emotionalen Regulierung sechs Wochen nach der Zeremonie. Da die Studie jedoch keine Kontrollgruppe enthält und auf selbst gemeldeten Daten basiert, ist ihre Aussagekraft begrenzt.

Kritiker, darunter Forscher, die 2023 eine systematische Übersicht im Journal of Psychopharmacology erstellt haben, warnen davor, Risiken zu übersehen: 33 % der Fallstudien stellten eine sensorische Überlastung fest, während 15 % von Tachykardie berichteten, was die potenziellen Gefahren für autistische Personen mit sensorischen oder kardialen Empfindlichkeiten unterstreicht. Kulturell gesehen kollidiert die Kommerzialisierung des Gebräus in Europa, wo Retreats über 1,500 € pro Sitzung kosten, mit den Werten der indigenen Amazonasbewohner. Ein Bericht 2021 des peruanischen Chaikuni-Instituts ergab, dass weniger als 5 % der europäischen Retreats die indigenen Gemeinschaften, die Ayahuasca ursprünglich verwaltet haben, finanziell entschädigen, was den Ruf nach ethischer Gegenseitigkeit verstärkte.

Psilocybin

Die Fähigkeit von Psilocybin, soziale Angstkreisläufe zu unterbrechen, gibt Anlass zu Hoffnung, doch Firmenpatente und die Skepsis der Kliniker trüben seine Zukunft.

AUF EINEN BLICK:

  • UCLA-Studie 2022 (Nature Mental Health):
  • 12 autistische Erwachsene erhielten 25 mg Psilocybin + 8 Wochen Therapie.
  • Ergebnisse:: 30 % Rückgang der Werte für soziale Angst nach 3 Monaten; verringerte Amygdala-Hyperaktivität im fMRI.

Dieser offensichtliche Erfolg scheint offensichtlich, aber manche sind immer noch gegen den Einsatz der Methode zur Behandlung von Autismus und verweisen auf Lücken in den Langzeitdaten.

DETAIL:

Psilocybin hat sich als vielversprechendes, aber polarisierendes Mittel zur Behandlung autismusbedingter Ängste erwiesen. In einer bahnbrechenden Studie der UCLA aus dem Jahr 2022, die in Nature Mental Health veröffentlicht wurde, wurde 25 autistischen Erwachsenen mit schwerer sozialer Angst eine einzelne Dosis von 12 mg verabreicht, kombiniert mit einer achtwöchigen Integrationstherapie. Die Ergebnisse zeigten eine 30-prozentige Verringerung der Werte für soziale Angst nach drei Monaten, wobei fMRT-Scans eine verringerte Hyperaktivität der Amygdala bei sozialen Aufgaben zeigten, ein neuronales Korrelat für verringerte Hypervigilanz. Trotz dieser Fortschritte sind Zugangsbarrieren offensichtlich und die Bedenken hinsichtlich des Einflusses von Unternehmen wachsen. Beispielsweise haben Unternehmen wie COMPASS Pathways besitzen Patente auf Psilocybin-Formulierungen, wodurch die Behandlungskosten möglicherweise 10,000 Euro pro Sitzung betragen. Befürworter argumentieren, dass dies das Risiko birgt, diejenigen auszuschließen, die es am meisten brauchen, insbesondere nicht sprechende oder geistig behinderte Autisten, die oft von Studien ausgeschlossen werden.

MDMA

Der Erfolg von MDMA bei PTBS-Versuchen lässt sich vorläufig auch auf autistische Personen ausdehnen, doch es bestehen weiterhin regulatorische Hürden und das Risiko eines Comedowns.

AUF EINEN BLICK:

  • MAPS Phase 3-Studie (2023):
  • 15 autistische Teilnehmer mit schwerer PTBS
  • Ergebnisse: 68 % erfüllten die PTBS-Kriterien nicht mehr; 45 % Verbesserung der emotionalen Artikulation 

In der Schweiz sind regulierte Therapien inzwischen erlaubt, doch in den meisten europäischen Ländern wird weiterhin verboten. „Der Untergrundkonsum blüht, weil die Systeme uns im Stich lassen“, sagt die Berliner Therapeutin Dr. Lena Schmidt.

DETAIL:

Die MDMA-gestützte Therapie, die für ihren Erfolg bei der Behandlung von PTBS gefeiert wird, wird nun vorsichtig auf autistische Bevölkerungsgruppen ausgeweitet. MAPS' Phase 3-Studien, erhielten 15 autistische Teilnehmer mit schwerer PTBS drei MDMA-Sitzungen gepaart mit Therapie. Zwischenergebnisse zeigten, dass 68 % nach der Behandlung die PTBS-Kriterien nicht mehr erfüllten, wobei fast die Hälfte deutliche Verbesserungen in der emotionalen Artikulation aufwies, ein entscheidender Durchbruch für diejenigen, die mit Alexithymie. Regulatorische Hürden schaffen Herausforderungen. Während beispielsweise das Schweizer Bundesamt für Gesundheit 2023 die MDMA-Therapie für PTBS zugelassen hat, klassifizieren die meisten europäischen Länder MDMA immer noch als Droge der Liste 1, was viele in unregulierte Untergrundnetzwerke zwingt. Basisinitiativen wie die Autistische Psychedelische Gemeinschaft betreiben Lobbyarbeit für auf autistische Nutzer zugeschnittene Leitfäden zur Schadensminimierung, in denen der Schwerpunkt auf informierter Zustimmung und sensorisch sicheren Umgebungen liegt.

Ketamin

Die schnelle Linderung der autistischen Depression durch Ketamin wird durch flüchtige Vorteile und Bedenken hinsichtlich der Gerechtigkeit gedämpft.

AUF EINEN BLICK:

  • Lancet-Studie 2023 (The Lancet Psychiatry):
  • 30 autistische Erwachsene mit behandlungsresistenter Depression erhielten Infusionen.
  • Ergebnisse: 50 % Symptomreduktion nach 24 Stunden, aber 70 % Rückfall innerhalb von 4 Wochen.

Die Behandlungskosten werden in Norwegen von der öffentlichen Krankenversicherung übernommen (wodurch die Kosten auf 50 Pfund sinken), doch Kritiker wie Dr. Monique Botha betonen: „Ketamin verschleiert systematische Vernachlässigung. Es ist keine Lösung, es geht ums Überleben.“

DETAIL:

Die rasch einsetzende antidepressive Wirkung von Ketamin hat es zu einem Rettungsanker für autistische Menschen in Krisensituationen gemacht, auch wenn seine vorübergehenden Vorteile und ethischen Dilemmata Debatten auslösen. Eine Studie aus dem Jahr 2023 in The Lancet Psychiatry beobachtete 30 autistische Erwachsene mit behandlungsresistenter Depression, die eine 50-prozentige Reduktion der Depressionswerte innerhalb von 24 Stunden nach der Ketamininfusion dokumentierte. Dennoch lag die Rückfallrate innerhalb von vier Wochen bei 70 %, was wiederholte und kostspielige Dosen erforderlich machte. In Großbritannien verlangen private Kliniken etwa 800 Pfund pro Sitzung, was die Behandlung für viele unerschwinglich macht. Norwegens öffentliches Gesundheitssystem hingegen übernimmt jetzt die Ketamintherapie für autistische Patienten, wodurch die Kosten auf eine Selbstbeteiligung von 50 Pfund reduziert werden. Kritiker wie die Autismusforscherin Dr. Monique Botha argumentieren, dass dadurch schnelle Lösungen gegenüber systemischen Veränderungen bevorzugt werden: „Ketamin wird Schulen oder Arbeitsplätze nicht weniger behindertenfeindlich machen. Es ist ein Pflaster für Wunden, die durch gesellschaftliches Versagen entstanden sind.“

Auf dem Weg in eine neurodiversitätsbejahende psychedelische Zukunft

Das Versprechen von Psychedelika für die psychische Gesundheit von Autisten ist keine einfache Erzählung des wissenschaftlichen Fortschritts. Es ist eine Geschichte der Macht: Wer hat sie, wer profitiert und wer läuft Gefahr, zurückgelassen zu werden. Mit zunehmender Forschung müssen sich ethische Rahmenbedingungen über symbolische Inklusivität hinaus entwickeln, um die Gestaltung, Bereitstellung und Verwaltung von Pflege grundlegend neu zu überdenken. Dies erfordert die Auseinandersetzung mit unbequemen Wahrheiten über Kapitalismus, Kolonialismus und die Medikalisierung der Neurodivergenz und gleichzeitig die Stimmen derjenigen in den Mittelpunkt zu stellen, die am stärksten betroffen sind.

Im Mittelpunkt dieses Wandels steht das Co-Design, eine radikale Abkehr von traditionellen Top-down-Forschungsmodellen. Initiativen wie die von der EU finanzierte PsyAut-Initiative, die autistische Forscher, Therapeuten und Aktivisten bei der Studiengestaltung zusammenbringt, veranschaulichen diesen Ansatz. Ihre Psilocybin-Studie von 2025 zu autistischer Depression beispielsweise ersetzt standardmäßige psychiatrische Untersuchungen durch sensorisch bedienbare Tools, die von nicht sprechenden Teilnehmern gemeinsam entwickelt werden. „Nichts über uns ohne uns ist kein Slogan, es ist nicht verhandelbar“, betont Kassiane Asasumasu, eine autistische Aktivistin, die an dem Projekt beteiligt ist. Doch solche Bemühungen sind nach wie vor selten: Weniger als 15 % der aktuellen psychedelischen Studien beziehen autistische Mitarbeiter aktiv mit ein, wodurch ein Kreislauf der Ausgrenzung aufrechterhalten wird.

Parallel zur Inklusivität läuft der Kampf um einen gleichberechtigten Zugang. Die spanische ICEERS-Stiftung fördert die gemeinnützige Produktion psychedelischer Drogen, indem sie mit lokalen Genossenschaften zusammenarbeiten, um Pilze für Gemeinschaftskliniken anzubauen. Unterdessen erprobt das portugiesische Gesundheitssystem eine subventionierte MDMA-Therapie für PTBS, wobei einkommensschwache und neurodivergente Patienten bevorzugt behandelt werden. Diese Modelle sind von entscheidender Bedeutung: Eine Analyse aus dem Jahr 2023 ergab, dass weltweit nur 12 % der Teilnehmer an psychedelischen Studien aus sozial schwachen Familien stammen, was die Befürchtung weckt, dass Therapien zu Luxusgütern werden.

Ebenso dringend sind kulturelle Wiedergutmachungen, insbesondere für Ayahuasca. Europäische Retreats profitieren vom Wissen der Ureinwohner, während sie die Ursprungsgemeinschaften nur selten entschädigen. Die Niederlande Synthese-Retreatbeispielsweise stellt 10 % seines Jahresumsatzes von 2.5 Millionen Euro für den Naturschutz im Amazonasgebiet und von indigenen Völkern geleitete Bildungsprogramme bereit – ein Anfang, der aber bei weitem nicht ausreicht. „Ausbeutung ist keine Heilung, sie ist ein Trauma“, warnt Taita Juan, ein indigener Ältester Kolumbiens.

Wenn Sie unsere Medizin ausleihen, müssen Sie unser Land schützen.

Und schließlich erfordert Schadensminderung Innovationen, die auf die Bedürfnisse von Autisten zugeschnitten sind. Untergrundnetzwerke berichten von einer steigenden Nachfrage nach Psychedelika unter neurodiversen Personen, doch die Ressourcen sind unzureichend. Die Neurodiverse Psychedelic Alliance, ein Zusammenschluss autistischer Therapeuten und Aktivisten, hat kürzlich Europas ersten Integrationsleitfaden für Psychedelika-Konsumenten veröffentlicht, in dem sensorische Sicherheit (z. B. Vermeidung überfüllter Zeremonien) und Selbstvertretung in klinischen Umgebungen betont werden. „Die Therapie sollte keine Maske erfordern“, heißt es in dem Leitfaden. „Ihre Neurologie verdient eine Anpassung.“

Schlussfolgerung

Die Frage ist nicht mehr, ob Psychedelika die psychische Gesundheit von Autisten verbessern können, sondern ob die Gesellschaft dies ethisch zulässt. Dazu muss der Mythos entkräftet werden, dass Neurodivergenz ein zu korrigierender Defekt ist. Psychedelika werden Autismus nicht „heilen“ und das sollten sie auch nicht. Ihr Potenzial liegt darin, Menschen dabei zu helfen, sich in einer Welt zurechtzufinden, die ihre Unterschiede als Waffe einsetzt. Nicht indem sie diese Unterschiede auslöschen, sondern indem sie Umgebungen schaffen, in denen sie sich entfalten können.

As Dr. David Erritzoe vom Imperial College London beobachtet:

„Psychedelika sind Spiegel. Sie reflektieren die Werte der Systeme, die sie einsetzen.“

Europa steht nun vor einer Entscheidung: Entweder will es die Fehler eines auf Ausgrenzung basierten medizinisch-industriellen Komplexes wiederholen oder ein Modell entwickeln, in dem Heilung auf Gerechtigkeit, Bescheidenheit und der kompromisslosen Würdigung der Neurodiversität beruht.

David Blackbourn | Community-Blogger bei Chemical Collective

David ist einer unserer Community-Blogger hier bei Chemical Collective. Wenn Sie daran interessiert sind, unserem Blogging-Team beizutreten und dafür bezahlt zu werden, über Themen zu schreiben, die Ihnen am Herzen liegen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an David unter blog@chemical-collective.com

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